Skip to main content

Konsolidierungen im Bau-Nebengewerbe, jetzt wird aufgekauft

Das Schweizer Handwerk hat lange Tradition und hat sich bei einem prosperierenden Binnenmarkt seit dem Ende des zweiten Weltkriegs blendend entwickelt. Nachdem die Eltern- oder sogar die Grosseltern-Generation aktueller Inhaber Firmen mit breiten Tätigkeitsfeldern gegründet haben, sind Betriebe seither gewachsen.

Teils hat man sich spezialisiert und zusätzlich bessere Margen abgeschöpft, teils ist man breit geblieben. Spätestens seit dem Bauboom der letzten 20 Jahre kannte das Handwerk keine wirklich schweren Zeiten mehr. Einzig: Die zunehmende Macht von Generalunternehmern hat da und dort einzelne Projekte unprofitabel gemacht.

In all der Zeit sind Struktur so geblieben, wie sie schon immer waren. Inhabergeführt, auf Fach-Qualifikationen orientiert, nur mässig straff geführt, mit relevanten Rücklagen und meist abbezahlten Immobilien und Fahrzeugparks. Wir sehen, dass sich diese Situation zusehends ändert. Nachdem es im Bereich der Gebäudetechnik mit Poenina und im Bereich der Elektroinstallation mit der Burkhalter-Gruppe schon zu relevanten Konsolidierungen gekommen ist, werden sich jetzt auch weitere Branchen konsolidieren. Wir sehen im Bereich Gartenbau relevante Aktivitäten im Bereich Firmenkäufen, weitere Branchen werden folgen. Getrieben sind diese Konsolidierungen nicht zwingend durch dadurch gewonnene Marktvorteile, sondern schlicht durch die abnehmende Fähigkeit von Unternehmen die immer wichtiger werdenden Support- und Management-Funktionen sicherzustellen. Während vor 20 Jahren Inhaber noch mit einer guten Mischung aus Autorität und Fachexpertise führen konnten und Arbeitsmärkte nicht gänzlich ausgetrocknet waren, so kommen Ihre Söhne und wenn auch seltener Töchter mit der Generation Z nur schlecht klar. Im Bereich Personal, aber auch rund um Finanzen und Werbung fehlt Expertise und Kapazität. Und das auch deshalb, weil oft sehr operativ geführt und Mitarbeitende nie zu Eigenständigkeit entwickelt wurden. Diese Situation bringt Inhaber in Stress-Situation und sie sind zusehends überfordert. Wer sich nicht durch einen professionellen Verwaltungsrat oder durch eines der wenigen (cdg Beratungen ist eines der einzigen Beratungsunternehmen in den Branchen in der Deutschschweiz) helfen lässt, wird über kurz oder lang das Handtuch werfen und an den nächsten Konkurrenten verkaufen.