
Gemeinsam anpacken: Herausforderungen und Chancen in der Baubranche
Jürg Frutiger weiss, worauf es ankommt. Als erfahrener Unternehmer mit Wurzeln in Bau und Immobilien bringt er jahrzehntelange Praxiserfahrung mit. Sein Motto: „Die Welt lebt von Menschen, die mehr tun als ihre Pflicht.“
Seit vielen Jahren kennt er die Herausforderungen der Baubranche und genau deshalb engagiert er sich heute als Beirat bei cdg Beratungen, wo er seine Erfahrung und sein Branchenwissen einbringt.
Was läuft nicht rund? Die grössten Herausforderungen
Für Jürg Frutiger sind es vor allem drei Punkte, die die Branche derzeit belasten:
- Zunehmende Vorschriften: Statt einfacher Lösungen gibt es immer mehr Vorgaben. Das kostet Zeit und Nerven.
- Weniger Eigenverantwortung: Viele verlassen sich auf externe Experten, statt Entscheidungen selbst zu treffen.
- Digitalisierung & Spezialisierung: Beides sei wichtig, doch oft gehe der Bezug zur Praxis verloren.
Frutigers Überzeugung: Gezieltes Gegensteuern, auch politisch kann helfen, den Arbeitsalltag in der Baubranche wieder einfacher, klarer und effizienter zu gestalten.
Fachkräftemangel? Oder liegt das Problem woanders?
Für Frutiger ist der Fachkräftemangel nicht das grösste Problem. Er sieht die Ursache eher in den steigenden Ausbildungsanforderungen: «Viele handwerkliche Berufe werden dadurch unnötig kompliziert gemacht das schreckt potenzielle Fachkräfte ab.» Hinzu kommt der sinkende Stellenwert des Handwerks. Viele junge Menschen streben eine Tätigkeit im Büro an, wodurch handwerkliche Berufe im Bauwesen an Attraktivität verlieren.
Seine Lösung: die Suche nach Fachkräften beginnt im eigenen Team. Mitarbeitende können Freunde oder Bekannte empfehlen mit Anreizsystemen wie Prämien. Gleichzeitig gilt: Wer Fachkräfte halten will, muss etwas bieten. Ein gutes Arbeitsumfeld, Wertschätzung und faire Bedingungen sprechen sich herum und helfen, motivierte Mitarbeitende langfristig zu binden.
Zwischen Tradition und neuen Ideen
Die Baubranche ist bodenständig – das ist ihre Stärke. Aber: Stillstand ist keine Option. Für Frutiger heisst Fortschritt nicht radikale Veränderung, sondern Modernisierung mit Augenmass. Flexible Arbeitszeitmodelle oder Teilzeitangebote können sinnvoll sein. Sie müssen aber zur Arbeit und den Menschen passen.
Kundenbindung als Erfolgsfaktor
Trotz aller technologischen Veränderungen bleibt für Frutiger eines zentral:
Die persönliche Beziehung zur Kundschaft. «Wer fair, offen und ehrlich kommuniziert, gewinnt langfristig Vertrauen.» Gerade in Zeiten von Preisdruck und Billigkonkurrenz sei es wichtig, Qualität zu erklären und zu vertreten.
Frutigers 5 Tipps für Unternehmen in der Baubranche:
- Traditionen pflegen, aber offen bleiben für Neues.
- Flexibel bleiben, gerade bei der Personalplanung.
- Finanzielle Reserven aufbauen, um schwierige Zeiten zu überstehen.
- Nicht bei jedem Trend mitmachen, sondern den eigenen Weg gehen.
- Werte leben und zeigen, denn das zieht die richtigen Leute und Kunden an.
In einer Branche im Wandel bleibt für Jürg Frutiger eines klar:
Nur wer mit Herzblut dabei ist und Verantwortung übernimmt, bringt sich und sein Unternehmen langfristig voran.