
Lean In – Umgang mit der drohenden Rezession
Die Zeichen werden von Woche zu Woche offensichtlicher: Das Wirtschaftswachstum schwächelt. Die für 2019 prognostizierte Abkühlung ist bereits zu spüren. Diese Entwicklung wird sich 2020 fortsetzen. Getrieben von sich eintrübenden Exporten und stagnierenden Investitionen muss sich die Schweiz auf ein Ende des seit 2008 anhaltenden Aufwärtstrend einstellen. Was aber heisst das für KMU? Und kann man überhaupt etwas dagegen tun?
Nicht zum ersten Mal durchleben wir Zeiten von Unstetigkeit und Wandel. Bevor die Industrialisierung viele der, vor allem landwirtschaftlichen, Arbeitsabläufe automatisierte, waren auf dem Feld Pferde und Ochsen das wichtigste „Werkzeug“. Wurden die Zeiten härter, zählte jeder umgepflügte und bewirtschaftete Meter zum Überleben. Genauso wie die Menschen arbeiteten auch die Tiere härter, mussten dazu ihr ganzes Gewicht ins Zuggeschirr, also ins Zeug legen. Daher kommt die Redewendung ursprünglich. Ähnliches lässt sich auch heute noch für Schweizer KMU sagen – in harten Zeiten überlebt, wer sich richtig ins Zeug legt.
Leichter gesagt als getan. Was kann man tun? Grundsätzlich gilt: Gerade kleine, flexible Betriebe können rasch auf Veränderungen reagieren. Unten finden Sie einige Massnahmen zur Anregung.
Es überlebt, wer solide finanziert ist. Das heisst:
- Nicht direkt geschäftsrelevante Kosten reduzieren.
- Mitarbeitende auf das Unternehmen einschwören und notwendige Personalkonsequenzen jetzt ziehen.
- Dabei gilt es nicht einfach pauschal zu kürzen, sondern strategisch zu investieren. Kostenstellen, welche Umsatz ermöglichen, gilt es zuletzt zu kürzen.
Wenn der Wind härter wird, gewinnt der, der systematisch Kunden akquiriert:
- Wenn Kunden nicht mehr einfach aus dem Nichts Aufträge erteilen, gilt es, eine systematische Kundenakquise zu betreiben.
- Meist ist der Preis kein gutes Mittel, um Umsatz zu erzeugen. Die Frage ist, welche wirklichen Bedürfnisse der Markt hat. Diese müssen adressiert werden.
Ungewissheit kann durch ein Denken in Szenarien gelöst werden. Entsprechend:
- Entwickeln Sie zwei, drei Pläne für den schlechten, mittelmässigen und guten Fall.
- Legen Sie fest, wann welche Pläne ergriffen werden.
- Fragen Sie sich jeden Monat, in welchem Szenario Sie sich gerade befinden.
Und: In schwierigen Situationen lohnt sich der Austausch mit anderen. Suchen Sie sich zwei oder drei Sparringpartner und tauschen Sie sich regelmässig aus. Dabei hilft ggf. auch der Blick eines Externen – wir stehen gerne zur Verfügung.